\(\newcommand{\diff}{{\rm d}}\) \(\newcommand{\pdiff}{{\partial}}\) \(\newcommand{\ohm}{\Omega}\) \(\newcommand{\Ohm}{\Omega}\)

Messen in der Chemie

5. Vorlesung


Die Messung elektrischer Größen

Klassische elektrische Messverfahren

Der Stromfluss wird stets durch eine Wirkung des elektrischen Stromes gemessen.

Strommessgeräte werden auch als Amperemeter bezeichnet.

Abb. 5-1: Das Hitzdrahtamperemeter, ein einfaches Strommessgerät. .

Achtung: Der Hitzdraht hat einen, wenn auch geringfügigen, Innenwiderstand. Dieser Innenwiderstand des Hitzdrahtes addiert sich zu anderen Widerständen im Stromkreis. Man will aber den Strom messen, der auch ohne das Amperemeter flösse: \(\to\) der Innenwiderstand des Amperemeters muss möglichst klein sein.

Das Messgerät darf nicht selbst ein nennenswerter elektrischer Verbraucher sein, da sonst die Stromstärke absinkt. Dies gilt nicht nur für Hitzdrahtamperemeter, sondern für alle Strommessgeräte.

Die Situation ist in der Abbildung 5-2 gezeigt.

Abb. 5-2: Ein Amperemeter wird in den Stromkreis hineingeschaltet. Es ist gleichgültig, ob es vor oder hinter dem Lastwiderstand in den Stromkreis geschaltet ist. Der Strom, den man messen will, fließt durch einen Verbraucher (Lastwiderstand \(R_L\), z.B. ein Glühlämpchen) und außerdem auch durch das Amperemeter. Da das Amperemeter selbst ebenfalls einen Innenwiderstand aufweist, fließt ein geringerer Strom, als wenn das Amperemeter nicht vorhanden wäre. Das Messgerät beeinflusst die Messgröße. Um den Effekt möglichst gering zu halten, muss ein Amperemeter einen möglichst geringen Innenwiderstand aufweisen.

Hitzdrahtamperemeter messen nur den Betrag des fließen Stromes, nicht aber seine Richtung.

Hitzdrahtamperemeter sind auch zur Messung von Wechselstrom geeignet; darunter versteht man eine Strom, der periodisch seine Richtung ändert. Hierbei wird der sogenannte Effektivstrom gemessen, den wir aber erst kennenlernen, wenn wir zeitabhängige Phänomene besprechen. Insbesondere bei hochfrequenten Wechselströmen wird das Hitzdrahtamperemeter auch heute noch verwendet.

Das Hitzdrahtamperemeter ist bis auf sehr spezielle Messungen durch andere Messmethoden fast vollständig verdrängt worden. Man kann an ihm gut das Kräftegleichgewicht kennenlernen, das man nutzt, um die Stromstärke zu messen.


Viel wichtiger als Hitzdrahtinstrumente sind Instrumente, die die magnetischen Wirkungen des elektrischen Stroms ausnutzen. Elektrischer Strom, der durch einen Leiter fließt, erzeugt um den Leiter ein magnetisches Feld (vgl. Abb. 5-3a). Dieses erzeugt eine Kraftwirkung auf Magneten und magnetische Materialien, aus der sich die angelegte Stromstärke ermitteln lässt.

Abb. 5-3(a): Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters. Die Physik dahinter brauchen Sie nicht genau zu kennen. Für uns ist nur wichtig, dass um einen stromdurchflossenen Leiter magnetische Kräfte auftreten, die auf magnetische Metalle (wie z.B. Eisen) und auf Magnete wirken.

Wickelt man den außen isolierten Draht zu einer Spule auf, so ergibt sich ein Elektromagnet (vgl. Abb. 5-3(b)). Er hat dieselben Eigenschaften wie ein Stabmagnet. Insbesondere weist er einen Nordpol und einen Südpol auf, und ein magnetisches Material wie Eisen wird angezogen, wenn es in den Einflussbereiches eines der beiden Pole gerät.

Abb. 5-3(b): Magnetfeld einer Spule.

Das Magnetfeld zieht magnetische Materialien wie Eisen an. Hängen wir ein Stück Eisen über einem Elektromagneten an eine Feder, so wird die Feder ausgelenkt. Wird sie mit einem Zeiger verbunden, so ergibt sich ein Strommessgerät (vgl. Abb. 5-4 mit einem laaaangen erklärenden Text.). Eine technische Realisierung ist in der Abb. 5-5 gezeigt.

Abb. 5-4: Prinzip eines Weicheisen-Instruments. An einem Galgen ist mit einer Feder ein Eisenstab befestigt. Darunter befindet sich die Spule. Solange die Spule nicht stromdurchflossen ist, wirken an dem Eisenstab die Schwerkraft (nach unten gerichtet) und die rücktreibende Kraft der Feder (nach oben gerichtet). Im Kräftegleichgewicht befindet sich der Stab dann in einer von seiner Masse und der Federkraft abhängigen Höhe. Lässt man einen Strom durch die Spule fließen, so wirkt eine zusätzliche Kraft nach unten, so dass sich der Stab nach unten bewegt, bis die zusätzliche Kraft durch die infolge größerer Auslenkung größer gewordene rücktreibende Kraft der Feder kompensiert wird. Kennt man die Stromstärke, so kann man auf dem Stab eine Skale anbringen, die Vorrichtung kann also zum Messen von Strömen genutzt werden. Man muss speziell gefertigte Eisenstäbe verwenden, die bewirken, dass nach dem Abschalten des Magnetfeldes keine Restmagnetisierung im Stab verbleibt, die die nächste Messung verfälschen würde.

Die Stärke des Magnetfeldes um die Spule wird durch die Größe des fließenden Stromes festgelegt. Die magnetische Feldstärke im Inneren der Spule \(H\) hat den Wert \(H = \frac {N \cdot I}{\ell}\) (\(H\): magnetische Feldstärke, \(N\): Windungszahl der Spule, \(I\): Stromstärke, \(\ell\): Länge der Spule). Die Kraftwirkung auf den Eisenstab ist proportional zur Stromstärke: Das Weicheisen-Messinstrument ist daher ein Strommessgerät.

Das Weicheisen-Messgerät ist unabhängig von der Richtung des Stromes: der Eisenstab wird vom Nordpol gerade so angezogen wie vom Südpol. Es eignet sich daher auch als Gerät zur Messung von Wechselströmen, deren Effektivwert angezeigt wird.

Eine kommerzielle Ausführung zeigt die Abb. 5-5. Beachten Sie bitte die Kraftübertragung auf die Zeigernadel.

Abb. 5-5: Handelsübliches Weicheisen-Instrument. Das am unteren Zeigerende befestigte Weicheeisen wird in die stromdurchflossene Magnetspule hineingezogen und die entsprechende Auslenkung aus der Ruhelage wird in einen Zeigerausschlag übersetzt. Die doppelt eingetragenen Vorzeichen weisen darauf hin, dass es auf die Richtung des Stromflusses nicht ankommt.

Drehspulmessinstrument: dies ist das mit weitem Abstand wichtigste Messinstrument zur Messung von Strömen. Wenn Sie ein nicht-elektronisches Multimeter (Vielfach-Messgerät) in der Hand haben, dann wird es ein Drehspulinstrument sein.

Die Abb. 5-6 zeigt das Arbeitsprinzip.

Abb. 5-6: Arbeitsprinzip des Drehspulinstuments. Zwischen den Polbacken eines Dauermagneten befindet sich eine auf einer Drehfeder drehbar angebrachte Spule. Im stromlosen Zustand ist die Orientierung der Spule nur durch die Feder festgelegt. Bei Stromfluss dreht sich die Spule nach links oder nach rechts, je nach Stromrichtung. Wegen der Trägheit der Zeigernadel ist das Drehspul-Amperemeter aber nicht in der Lage, hochfrequente Wechselströme zu messen.

Zu einem Messgerät wird die Vorrichtung dadurch, dass man sie mit einem Zeiger und einer Skala versieht, die man durch das Anlegen bekannter Ströme kalibriert. Dies ist in der Abb. 5-7 gezeigt.

Abb. 5-7: Drehspulinstument als Messgerät. Beachten Sie, dass die Skala die Null in der Mitte enthält. Positive und negative Ströme können gemessen werden, weil das Instrument auf die Stromrichtung reagiert.

Strommessung: Zusammenfassung

  1. Bei der Messung von Strömen wird das Messgerät in Serienschaltung betrieben. Dazu muss der Stromkreis unterbrochen und das Messgerät in den Stromkreis hinein geschaltet werden, damit der zu messende Strom das Amperemeter durchfließen kann. Dies ist in der Abbildung 2 (siehe weiter oben) dargestellt. Durch den Verbraucher (ein Glühlämpchen) und das Messgerät fließt der gleiche Strom \(I\).
  2. Das Messgerät weist selbst einen elektrischen Innenwiderstand \(R_i\) auf. Daher beeinflusst es den Stromfluss.
  3. Das Messgerät mit seinem Innenwiderstand \(R_i\) und der elektrische Verbraucher mit dem Lastwiderstand \(R_L\) (z.B. ein Glühlämpchen) sind in Reihe ( in Serie) geschaltet. Der Gesamtwiderstand setzt sich additiv aus den beiden Teilwiderständen \(R_i\) und \(R_L\) zusammen.
  4. Für eine gegebene Spannung \(U\) ist der fließende Strom gegeben zu $$I = \frac {U}{R_{L} + R_{i}}$$ Ohne das Strommessgerät wäre der Stromfluss $$I = \frac {U}{R_{L} }.$$ Der Stromfluss ist durch die Einschaltung des Amperemeters in den Hauptkreis also kleiner geworden.
  5. Konsequenz: Um den Einfluss gering zu halten, muss das Amperemeter einen möglichst geringen Innenwiderstand \(R_i\) haben.

Spannungsmessung

Eine Spannungsmessung misst die Differenz des elektrischen Potentials zwischen zwei Punkten einer Schaltung. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied zur Strommessung. Denn bei einer Strommessung muss man das Messgerät in die bestehende Schaltung hineinschalten. Man muss also den Stromkreis unterbrechen, zum Beispiel ein Kabel durchschneiden und die beiden Enden des Kabels mit dem Messgerät verbinden. Bei einer Spannungsmessung halten Sie die beiden Messspitzen des Messgerätes an die beiden Punkte der Schaltung, zwischen denen die Messung erfolgen soll.

Verwendung von Strommessgeräten als Voltmeter

Ein Strommessgerät kann auch zur Messung von Spanungen verwendet werden. Dies wollen wir im Folgenden schrittweise erklären.

Angenommen, ein Drehspulmesswerk zeige bei einem Strom \(I_{\rm max} =1\;{\rm mA}\) Vollausschlag. Es weise einen Innenwiderstand von \(R_i=100\;\Omega\) auf. Bei welcher angelegten Spannung \(U_{\rm max}\) zeigt es Vollausschlag? Antwort: \begin{align*} U_{\rm max} &= R_i \cdot I_{\rm max} \\ &= 100\;\ohm \cdot 1\cdot 10^{-3}\;{\rm A} \\ &= 0,1\;{\rm V} = 100\;{\rm mV}. \end{align*}

Wir können mit dem Gerät Spannungen bis zu 100 mV messen. Wenn wir das Messgerät an eine Spannungsquelle \(U=100\;{\rm mV}\) anschließen, zeigt es gerade Vollausschlag.

Da der Innenwiderstand ein Ohmscher Widerstand ist, verhalten sich Strom und Spannung proportional zueinander (\(U = R \cdot I\)) – bei \(0,5\;{\rm mA}\) Stromfluss liegen an dem Gerät \(50\;{\rm mV}\) an.

Wir können daher auf unserem Messgerät (das einen Messbereich von 0 bis \(1\;{\rm mA}\) hat), eine neue Skala anbringen, die von 0 bis \(100\;{\rm mV}\) reicht \(\to\) aus dem Amperemeter ist ein Voltmeter geworden!

Höhere Spannungen können aber nicht gemessen werden, da wir sonst den Messbereich überschreiten (Zerstörungsgefahr). Zur Messung einer höheren Spannung müsste das Gerät einen höheren Innenwiderstand aufweisen. Dies können wir künstlich herbeiführen, indem wir vor das Messinstrument einen Vorwiderstand schalten.

Durch Verwendung eines Vorwiderstandes \(R_V\) kann der Messbereich ausgedehnt werden. Der Vorwiderstand \(R_V\) wird mit der Drehspule in Serie geschaltet, vgl. Abb. 5-8.

Abb. 5-8: Serienschaltung eines Vorwiderstandes mit einem Strommessgerät (Drehspule) zur Einstellung des Messbereiches bei Spannungsmessungen. In der Abb. 5-8a sieht man diesen Aufbau in eine Messschaltung integriert.

Beispiel: Wenn wir an das oben genannte Drehspulmesswerk, das einen Innenwiderstand von \(R_i=100\;\ohm\) aufweist, einen Vorwiderstand von \(R_V= 9900~\ohm\) anlegen, so beträgt der Gesamtwiderstand: \[R_{\sum} = R_I + R_V = 100\;\ohm + 9900\;\ohm= 10.000\;\ohm = 10^4\;\ohm.\]

Nach wie vor zeigt das Instrument bei einem Stromfluss von \(I=1\;{\rm mA}\) Vollausschlag. An der Beschaffenheit der Drehspule hat sich ja nichts geändert. Es muss jetzt aber eine höhere Spannung angelegt werden, damit sich Vollausschlag einstellt. Damit \(1\;{\rm mA}\) durch das Drehspulmesswerk fließt, so das es Vollausschlag zeigt, muss eine Spannung von

\[U = 10^{-3}\;{\rm A} \cdot 10^4\;\ohm = 10\;{\rm V}\]

anliegen.

Durch den Vorschaltwiderstand \(R_V=9,9\;{\rm k\ohm}\) wurde der Messbereich von \(100\;{\rm mV}\) Vollausschlag auf \(10\;{\rm V}\) Vollausschlag erweitert.

Schalten wir einen Vorwiderstand von \(R_V=1\;{\rm M\ohm}\) vor, dann ist der Innenwiderstand von \(100\;\ohm\) nahezu vernachlässigbar. Der Vollausschlag stellt sich jetzt ein bei

\[U = 10^{-3}\;{\rm A} \cdot 10^6\;\ohm = 1000\;{\rm V}.\]

Der Messbereich wurde jetzt auf \(1000\;{\rm V}\) erweitert.

Voltmeter sind umkalibrierte Amperemeter mit einem Vorwiderstand, der den Messbereich festlegt.

Schaltungstechnik von Voltmetern - Praxis der Spannungsmessung

Eine Spannung wird stets zwischen 2 Punkten A und B eines elektrischen Aufbaus gemessen, zwischen denen ein elektrischer Widerstand \(R\) existiert. Ohne diesen Widerstand \(R\) gibt es zwischen den beiden Punkten auch keine Spannung: beide Punkte würden dann auf dem gleichen Potential liegen.

Wir können auch sagen, dass wir eine Spannung stets an einem Widerstand messen, oder auch, dass bei Stromfluss ein Widerstand sich wie eine Spannungsquelle verhält. Dies sind einfach Folgerungen aus dem Ohmschen Gesetz.

Wir betrachten die Schaltung aus Abb. 5-8a. Wir wollen die Spannung messen, die an der Glühlampe (Lastwiderstand \(R_L\)) anliegt, also zwischen den Punkten A und B.

Abb. 5-8a: Messung der Spannung zwischen den Punkten A und B über einen Lastwiderstand \(R_L\). Das Voltmeter (gestrichelter Linienzug) besteht aus einem Amperemeter und einem Vorwiderstand \(R_V\), um den Messstrom zu begrenzen.

Wir können aus diesen Überlegungen die folgenden wichtigen Schlüsse ziehen:

  1. Der Innenwiderstand eines Amperemeters muss möglichst klein sein;
  2. Der Innenwiderstand eines Voltmeters muss möglichst groß sein.

Ein Messgerät mit Bereichswahl weist einen Satz ins Gerät eingebauter Vorwiderstände auf, die mit einem Schalter angewählt werden können. Der Spannungsbereich ist also durch Auswahl des Vorwiderstandes wählbar.

Bereichserweiterung bei Strommessung

Die Beschaffenheit des Amperemeters legt zunächst fest, wie groß der maximale Strom ist, der es durchfließen darf: es ist derjenige Strom, bei dem das Amperemeter Vollausschlag zeigt. Ein höherer Strom ist nicht messbar und kann außerdem zur Zerstörung des Amperemeters führen. Aus diesem Grund haben Amperemeter meist eine elektrische Sicherung in Serie mit dem Messwerk eingebaut, der durchbrennt, wenn ein höherer Strom fließt, so dass das Messwerk (die Drehspule) geschützt ist.

Will man den Messbereich erweitern, so gelingt dies durch Parallelschaltung eines Widerstandes. Denn dann teilt sich der Strom ja auf, und ein Teil des Stromes fließt am Messwerk vorbei durch den Parallelwiderstand.

Ein solcher parallel geschalteter Widerstand wird auch als Shunt bezeichnet (englisch, gesprochen Schant).

Für parallel geschaltete Widerstände gilt für den Gesamtwiderstand \(R\) bei Parallelschaltung zweier Widerstände \(R_1\) und \(R_2\) (siehe 4. Vorlesung, Gl. 18):

\[\frac {1}{R} = \frac{1}{R_1}+\frac{1}{R_2}.\] Weiter gilt dann (siehe 4. Vorlesung) \[\frac {I_1}{I_2} = \frac {R_2}{R_1}.\]

Bei parallel geschalteten Widerständen verhalten sich die Ströme umgekehrt wie die Widerstände.

Der fließende Gestamtstrom \(I_{\sum}\) setzt sich bei einer angelegten Spannung \(U\) wie folgt aus den Teilströmen zusammen (siehe auch 6. Vorlesung):

\[ I_{\sum} = I_{1} + I_{2} = \frac{U}{R_1} + \frac{U}{R_2}. \]

Diese Zusammenhänge können genutzt werden, um den Messbereich eines Amperemeters gezielt zu erweitern.

Beispiel: Ein gegebenes Amperemeter weise bei einem Stromfluss von \(I_{\rm max}=1\;{\rm mA}\) Vollausschlag auf. Wir wollen den Messbereich auf \(10\;{\rm mA}\) erweitern. Es soll also Vollausschlag bei einem Strom von \(10\;{\rm mA}\) anzeigen. Selbstverständlich darf sich der Stromfluss durch das eigentliche Messwerk nicht ändern, sonst wird es zerstört. Folglich muss der fließende Gesamtstrom so aufgeteilt werden, dass bei einem Stromfluss von insgesamt \(10\;{\rm mA}\) weiterhin \(1\;{\rm mA}\) durch das Messwerk fließt, und die übrigen \(9\;{\rm mA}\) am Messwerk vorbei durch einen Parallelwiderstand fließen:

\[\frac {I_{\rm Messwerk}}{I_{\rm Parallelwiderstand}} = \frac {\rm 1\;mA}{\rm 9\; mA} = \frac{1}{9},\] da sich die Einheit \(\rm mA\) in Zähler und Nenner herauskürzen.

Der oben nochmals angegebenen Gleichung 17 der 4. Vorlesung entnehmen wir für diesen Fall, da sich die Widerstände umgekehrt verhalten wie die Ströme:

\[ \frac {I_{\rm Messwerk}}{I_{\rm Parallelwiderstand}} = \frac{1}{9} = \frac {R_{\rm Parallelwiderstand}}{R_{\rm Messwerk}} \] Demnach muss gelten: \[ R_{\rm Parallelwiderstand} = \frac{R_{\rm Messwerk}}{9}. \]

Der Parallelwiderstand muss \(\tfrac{1}{9}\) des Innenwiderstandes des Messwerks sein. Beträgt zum Beispiel der Innenwiderstand des Messwerkes \(1\;\Ohm\), so muss der parallel geschaltete Widerstand gleich \(\tfrac{1}{9}\;\Ohm\) sein.

Widerstandsmessung

Zur Messung des Widerstandes muss man gemäß der Gleichung \(\tfrac{U}{I}=R\) messen
  1. die Spannung \(U\), die an ihm abfällt
  2. den Strom \(I\), der den Widerstand durchfließt.

Es wird also an den Widerstand seitens des Messgerätes eine Spannung angelegt und der fließende Strom gemessen.

Dies ist der Grund, warum sich in allen Multimetern (siehe unten) stets eine Batterie befindet. Eine rein passive Messung des elektrischen Widerstandes ist leider nicht möglich.

Grundsätzlich sind daher die beiden in der Abbildung 9 gezeigten Schaltungen möglich:

Abb. 5-9: Möglichkeiten der Widerstandsmessung; in beiden Fällen kommt es zu geringfügigen Verfälschungen des Resultates.

Das Multimeter

In vielen Fällen könne Spannungen, Ströme und Widerstände mit einem Multimeter gemessen werden. Ein einfaches digitales Multimeter ist in der Abb. 10 gezeigt. Analoge Multimeter werden heute in der Praxis kaum noch verwendet. Dies liegt insbesondere daran, dass der Innenwiderstand analoger Messgeräte bei Spannungsmessungen viel kleiner ist als bei digitalen Geräten, die auf Halbleitertechnologien beruhen.

Abb. 5-10: Einfaches digitales Multimeter. Kostet ungefähr 20 Euronen. Ein solches Gerät ist vor allem für Spannungsmessungen sehr gut geeignet, denn es hat einen viel größeren Innenwiderstand als ein analoges Gerät, und daher belastet es die Quelle bei weitem weniger.

Multimeter sind Multifunktionsgeräte, die elektrische Größen messen können. Die wichtigsten Messgrößen sind:
  1. Gleichspannungsmessung. Zeichen am Multimeter:
  2. Wechselspannungsmessung:
  3. Gleichstrommessung:
  4. Durchgangsprüfung (beim Multimeter in Abb. 5-10 nicht verfügbar): Ein Lautsprecherzeichen oder ähnliches. Zur Überprüfung von Sicherungen und dergleichen. Bei Durchgang ~(wenn also Strom fließt), ertönt ein Piepton.
  5. Je nach Aufbau des Multimeters gibt es weitere Messbereiche.
  6. Eingänge: an diese werden die Messkabel angeschlossen. Meist gibt es drei Eingänge, aber nur zwei Messkabel.
  7. Messbereiche: geben jeweils den maximal messbaren Wert an. Typisch z.B. 200~mV, 2000~mV, 20, 200, 1000 V. Wir eine Spannung angelegt, die den Messbereich überschreitet, so zeigt ein Multimeter einen Fehler an, zB. eine 1 oder OL ~(overload). Beginnen Sie eine Messung im höchsten Messbereich und schalten Sie erst dann denjenigen Messbereich um, der ihren Wert am genauesten widergibt. Wenn Sie mit dem Multimeter einen Strom messen, der größer ist als der eingestellte Strommessbereich, zerstören Sie das Multimeter, oder es brennt (wenn Sie Glück haben) nur eine Sicherung durch. Der 10-A-Bereich ist gesondert abgesichert, das ist auch der Grund für den zusätzlichen Eingang.
  8. Der Messfehler des Multimeters für die einzelnen Bereiche wird in der mitgelieferten Bedienungsanleitung beschrieben.

Das Geheimnis der elektrischen Erde. Zur Vermeidung von Katastrophen, elektrischen Schlägen etc. verwendet man bei elektrischen Geräten ein wohldefiniertes Bezugspotential, die Erde> (englisch >common ground, COM).
Wasserleitungen haben z.B. dieses Potential. Die Verbindung nach Erde wird häufig durch ein Kabel realisiert, das in den Erdboden gesteckt wird (siehe Abbildung 5-10a). Das Kabel weist typischerweise eine gelb-grüne Ummantelung auf. Dieses Potential stellt sozusagen die Null jeder elektrischen Spannungsmessung dar.

Abb. 5-10a: Erdungselektrode.

Schließt man ein Gerät an, so wird das Gehäuse mit Erde verbunden, also auf dieses Bezugspotential gelegt. Fasst man das Gerät außen an, kann nichts Gefährliches geschehen, denn man steht ja selbst auf dem Erdboden.

Alle Potentiale an allen möglichen Schaltelementen innerhalb des Gerätes entsprechen stets einer Spannung gegen Erde. Will man diese Potentiale messen, so kann man den Eingang COM des Multimeters mit dem Gehäuse (oder einer speziellen Erdungsbuchse) verbinden und den Eingang V\(\Omega\)mA an die interessierende Stelle der Schaltung halten. Es werden dann alle Spannungen gegen Erde gemessen.

Eine Steckdose in der Wand weist neben den beiden Poleingängen für den Stecker zusätzlich zwei Metallzapfen auf, die man Schutzleiter nennt, siehe Abb. 5-10b.

Abb. 5-10b: Wandsteckdose mit Schutzleitern (Metallzapfen oben und unten).

Die Schutzleiter-Anschlüsse (also die Zapfen) sind mit Erde verbunden. Das Schaltsymbol der elektrischen Erde können Sie der Abbildung mit Schaltsymbolen in der vorherigen Vorlesung entnehmen (rechte Spalte ziemlich weit unten).
In einem klassischen Stecker (Schuko-Stecker = Schutzkonstakt-Stecker) kann man in einer Nut zwei Metallleisten erkennen, die beim Anschluss des Steckers mit den Schutzleiter-Anschlüssen der Dose Kontakt haben. Die Metallleisten sind mit einem Kabel verbunden (Schutzleiter-Kabel), das in der Ummantelung des Kabels zum Gerät führt. Daher weisen solche Stromkabel insgesamt drei Einzelkabel auf. Das Schutzleiterkabel hat eine gelb-grüne Isolier-Umhüllung, siehe Abb. Abb. 5-10c1. Die grün-gelbe Kennzeichnung dient dazu, den Schutzleiter auch bei schlechten Lichtverhältnissen eindeutig erkennbar zu machen. Seit dem 1. Dezember 1965 darf ein grün-gelber Draht nur als Schutzleiter und für nichts anderes sonst verwendet werden.

Abb. 5-10c: Schuko-Stecker (Metallkontakte zur Verbindung mit dem Schutzleiter in der Dose).

Abb. 5-10c1: Schutzleiter mit gelb-grüner Aderhülle. Der Schutzleiter ist eines der drei Kabel, die zu einem Schuko-Stecker führen. Jedes der drei Kabel ist für sich isoliert, und alle drei Kabel werden durch eine gemeinsame Hülle geführt. Die beiden anderen Kabel (braun und blau) heißen Außenleiter und Neutralleiter.

Viele Stecker weisen keinen Schutzkontakt auf, die Stecker sind als zweipolig. Am bekanntesten ist der Eurostecker, siehe Abb. 5-10d.

Abb. 5-10d: Eurostecker (keine Metallkontakte zur Verbindung mit dem Schutzleiter in der Dose).

Der Eurostecker wird bei schutzisolierten Geräten verwendet, die einen bauart-bedingten Schutz gegen Berühren unter Spannung stehender Teile aufweisen. Durch einen Eurostecker dürfen maximal 2.5 A fließen (also darf das Gerät nicht mehr Leistung aufnehmen als \(2.5\;{\rm A} \cdot 240\;{\rm V} = 600\;W\), während der Schuko-Standard für 16 A ausgelegt ist (was ist dann die maximale Geräteleistung?). Wir brechen hier ab, weil wir sonst im Bereich elektrischer Sicherheitstechnik landen und Geräte-Schutzklassen besprechen müssten. Das ist eine sehr wichtige Sache, aber sie führt von der Messtechnik weg. Abschließend sei noch bemerkt, dass ein Schutzleiter auch Probleme mit sich bringen kann, weil er beispielsweise in Schaltungen unerwünschte Schwingungen bewirken kann.

Kompensationsschaltungen

Kompensationsschaltungen vermeiden das Problem der Verfälschung durch den Messprozess durch das Anlegen einer Gegenspannung, bis kein Strom mehr fließt (vgl. Abb. 5-11). Sie weisen außerdem den Vorteil auf, dass stets im niedrigsten (empfindlichsten) Messbereich gemessen werden kann.

Abb. 5-11: Prinzip der Kompensationsmessung einer Spannung \(U_x\) mittels einer zweiten Spannung, entgegengerichteten Spannung \(U_1\). Sind beide Spannungen gleich groß, so fließt kein Strom durch das Amperemeter. Wenn wir \(U_1\) kennen, kennen wir folglich aus \(U_x\).

Wenn in der Anordnung aus Abb. 5-11 kein Strom mehr durch das Amperemeter fließt, ist \(U_1=U_x\). Wir brauchen aber natürlich eine Methode, um \(U_1\) zu kennen. Dies erreichen wir mit einem Spannungsteiler, wie in der Abb. 5-12 gezeigt. Diese Anordnung wird als Poggendorffsche Kompensationsschaltung bezeichnet; sie ist nichts weiter als ein Spannungsteiler.

Abb. 5-12: Poggendorffsche Kompensationsschaltung als Realisierung der Kompensationsmessung aus Abb. 5-11 mit Hilfe eines Spannungsteilers. \(R\) ist ein Widerstand, an dem zusätzlich ein dritter, verschiebbarer Anschluss angebracht ist. Ein derartiger Widerstand wir als Potentiometer bezeichnet. Durch Verschieben des dritten (des mittleren) Anschlusses des Potentiometers kann aus dem Gesamtwiderstand \(R\) ein beliebig großer Teilwiderstand \(R_1\) abgegriffen werden. Von der links eingezeichneten Spannungsquelle unbekannter Spannung kann damit ein beliebig großer Teil zur Kompensation der Spannung \(U_x\) verwendet werden.

Wenn in der Anordnung kein Strom fließt, herrscht an dem Ort des Widerstandsdrahtes \(R\), der zum Amperemeter und \(U_x\) führt, das gleiche Potential wie am Pluspol der zu messenden Quelle \(U_x\).

An \(R\) liegt \(U\) an (vgl. Abb. 5-11). Z.B. \(U\) sei +10 V am Pluspol, 0 V am Minuspol. Der Spannungsteiler \(R\) ist meist ein Draht mit definiertem Innenwiderstand je Längenabschnitt, möglicherweise aufgerollt auf einer Trommel. Oben liegt er auf dem Potential +10 V, unten auf dem Potential 0 V. Innerhalb des Drahtes nimmt das Potential linear ab.

Wenn kein Strom fließt, herrscht an diesem Ort des Drahtes das gleiche Potential wie auf dem Pluspol von \(U_x\). Die Minuspole beider Quellen sind miteinander verbunden, liegen also auf gleichem Potential.

Wenn der Draht z.B. 10 m lang ist, und zwei m von rechts wird abgegriffen, ist das Potential dort 8 V. Also ist die Spannungsquelle \(U_x\) eine Spannung von 8 Volt auf, sonst würde Strom fließen. Ausgedrückt mit dem Spannungsteiler ergibt sich mit den Bezeichnungen der Abb. 5-12: \begin{equation} U_x = U \cdot \frac {R_1}{R}. \end{equation}

Einfaches Zahlenbeispiel anhand von Abb. 5-12: die Spannung der Referenz-Spannungsquelle \(U_0\) in der Abb. 5-12 sei gleich \(U_0=10\;{\rm V}\). Den Minus-Pol der Quelle definieren wir als \(0\;{\rm V}\); der Pluspol von \(U_0\) und das "obere' Ende des Widerstandes \(R\) weisen dann gegen 0V ein Potential von +10V auf. Der Mittelabgriff an \(R\) befinde sich an einer Stelle, so dass die Spannung dort auf +4V gegen 0V abgefallen ist.
Die unbekannte Spannungsquelle \(U_x\) ist am Minuspol mit dem Minuspol von \(U_0\) verbunden. Beide Minuspole liegen auf gleichem Potential, nämlich (definitionsgemuaß) 0V. Beträgt die Spannung \(U_x\) genau \(U_x=4\;{\rm V}\), dann liegt der Pluspol auf demselben Potential wie der Mittelkontakt an \(R\). Demnach fließt also kein Strom durch das Amperemeter. Beträgt dagegen \(U_x=5\;{\rm V}\), dann gibt es eine Potentialdifferenz (Spannung) zwischen dem Mittelkontakt (der auf 4V liegt) und dem Pluspol von \(U_x\) (der auf 5V liegt. Diese Potentialdifferenz führt zu einem Stromfluss. Der (technische) Strom fließt vom Pluspol von \(U_x\) durch das Amperemeter und den 'unteren' Teil von \(R\) über eine Potentialdifferenz von +1V nach 0V ab. \(U_x\) ist also erst dann genau bestimmt, wenn kein Strom durch das Amperemeter fließt.

Widerstandsmessungen mit der Wheatstoneschen Brücke

Um bei Präzisionsmessungen von Widerständen Fehler möglichst gering zu machen, bedient man sich der Wheatstoneschen Brückenschaltung, die wie die bisher besprochene Kompensationsschaltung auf der Messung eines verschwindenden Stromes beruht. Sie hat folgenden Aufbau (siehe Abbildung 5-13):

Abb. 5-13: Grundschaltung für die Wheatstonesche Brückenschaltung. \(R_1\) und \(R_2\) sind in Serie geschaltet, \(R_3\) und \(R_4\) ebenfalls. Diese in Serie geschalteten Widerstände sind parallel geschaltet. Sowohl das Paar \(R_1\), \(R_2\) als auch das Paar \(R_3\), \(R_4\) wirken als Spannungsteiler. Ist \(\tfrac{R_1}{R_2} = \tfrac{R_3}{R_4}\), dann fällt an \(R_1\) dieselbe Spannung ab wie an \(R_3\). Zwischen den Punkten A und B fließt dann kein Strom.

Das Amperemeter bezeichnet man auch als Brücke zwischen den Punkten A und B der Schaltung.

Durch die Brücke (= das Amperemeter) fließt kein Strom, wenn gilt \[ \frac {R_1}{R_2} = \frac {R_3}{R_4}. \] Ist z.B. \(R_1\) der zu bestimmende Widerstand, so ist \begin{equation} R_1 = R_2 \cdot \frac {R_3}{R_4}. \end{equation} In der realen Messschaltung sind die Widerstände \(R_3\) und \(R_4\) als variable Widerstände ausgeführt (Drahtpotentiometer, siehe oben und Abb. 5-14).

Abb. 5-14: Wie Abb. 5-13, aber \(R_3\) und \(R_4\) sind bilden einen gemeisamen, variablen Widerstand, so dass das Verhältnis \(R_3\) zu \(R_4\) mit einem Schieberegler o.ä. eingestellt werden kann. Wenn \(R_2\) bekannt ist, kann \(R_1\) bestimmt werden. Dies ist die wichtigste messtechnische Schaltung zur Bestimmung von Widerständen.


Der Stromdämmfaktor (die Empfindlichkeit) eines analogen Voltmeters

Der Gesamt-Innenwiderstand \(R_I\) eines analogen Voltmeters setzt sich zusammen aus zwei Beiträgen:
  1. der Innenwiderstand der Drehspule
  2. der Vorwiderstand, der mit der Spule in Serie geschaltet ist
Der Innenwiderstand der Drehspule ist in jedem Messbereich derselbe, weil er eine elektrische Eigenschaft der Spule darstellt. Der Vorwiderstand ist in jedem Messbereich ein anderer. Unter dem Stromdämmfaktor \(D\) oder (umgangssprachlich, Elektroniklabor-Jargon) der Empfindlichkeit eines analogen Voltmeters versteht man den Gesamt-Innenwiderstand bezogen auf den Messbereich: \[ D = \frac{R_I}{U_{\rm Messbereich}}. \] Er ist meistens auf der Deckplatte des Voltmeters angegeben. Bei guten analogen Voltmetern beträgt er meist: \(D = \frac{20\;{\rm k \Omega}}{\rm V}\). Das bedeutet, dass im Messbereich 0-1 V der Innenwiderstand des Gerätes gleich \(20\;{\rm k \Omega}\) ist und im 0-5 V-Messbereich gleich \(100\;{\rm k \Omega}\). Wenn der Innenwiderstand der Spule \(R_I = 1\;{\rm k \Omega}\) ist, dann ist der Vorwiderstand im Messbereich 0-1 V gleich \(R_V = 19\;{\rm k \Omega}\) und im 0-5 V-Messbereich gleich \(99\;{\rm k \Omega}\).
Der Vorwiderstand wird also so gewählt, dass der Stromdämmfaktor stets derselbe ist.
Kennt man den Innenwiderstand der Spule, so kann man den Vorwiderstand in jedem Messbereich errechnen, weil sich jeweils derselbe Wert für \(D\) ergeben muss.

In der Abb. 5-15 ist die Frontplatte des ersten Multimeters des Veranstaltungsleiters (Weihnachten 1974 geschenkt bekommen!) gezeigt; der Stromdämmfaktor ist für Gleichspannungsmessungen und Wechselspannungsmessungen getrennt angegeben.

Abb. 5-15: Frontplatte eines analogen Multimeters; der Stromdämmfaktor ist aufgedruckt.


Soweit also unser Ritt durch die Praxis der elektrischen Messtechnik. Wir haben uns an klassischen Messgeräten orientiert (zum Beispiel der Drehspule), um die Prinzipien klarer zu erkennen. Um moderne, digitale Geräte besser zu verstehen, müssen wir im Folgenden einen Ausflug in die Halbleiter-Technologie machen. Wir werden sehr anschaulich vorgehen, sozusagen auf Elektronik-Bastler-Niveau, ohne tiefere Einblicke in die festkörperphysikalischen Hintergründe. Wenn Sie am Ball bleiben, wissen Sie in einer Woche, was es mit Halbleitern in der Elektronik wirklich auf sich hat.

Abb. 5-16: Der erste Transistor des Veranstaltungsleiters: ein SGS DW 6475 npn-Silizium-HF-Transistor (1973). 🥰
Gibt's schon lange nicht mehr, aber man kann statt dessen ohne Probleme einen BC 118 nutzen.
Nachtrag: Den BC118 gibt's jetzt leider auch nicht mehr, aber man kann statt dessen den BC 237C einsetzen. Kostet 5 Cent.