In welchem Wellenlängenbereich \(\Delta \lambda\) tritt das für Menschen sichtbare Licht auf?
(C) ist richtig.
Man entnimmt dies einer der vielen Darstellungen des elektromagnetischen Spektrums.
Wenn sich die Wellenlänge um \(\diff \lambda\) ändert, wie groß ist dann die Änderung der Wellenzahl \(\diff \tilde{\nu}\)?
(A) ist richtig.
\begin{align*} \tilde{\nu} &= \frac {1}{\lambda}\\ \frac{\diff \tilde{\nu}}{\diff \lambda} &= - \frac{1}{\lambda^2}\\ \diff \tilde{\nu} &= - \frac{\diff \lambda}{\lambda^2} \end{align*}
Das Minuszeichen weist darauf hin, dass die beiden Skalen in unterschiedliche Richtung laufen: wenn \(\lambda\) zunimmt, nimmt \(\tilde{\nu}\) ab. Der Ausdruck bedeutet, dass \(\diff \tilde{\nu}\) umgekehrt quadratisch von \(\lambda\) abhängt.
Welche der folgenden Aussagen zur Gitterkonstante von Dispersionsgittern treffen zu?
(B) und (C) sind richtig.
(A) ist falsch, \(G\) ist vielmehr der Kehrwert dieses Abstandes.
(B) ist richtig, denn \(G=1800 \cdot 10^3/{\rm m}\); \(d = 1/G = 5.56 \cdot 10^{-7}\;{\rm m} = 556\;{\rm nm}\).
(C) ist richtig, die Zahl der Linien ist gleich dem Produkt aus der Gitterkonstante und der Länge der aktiven Gitterfläche senkrecht zu den Linien.
(D) ist falsch. Es ist gerade Vorteil eines Gitters, dass die entscheidende Größe \(G\) nicht von der Wellenlänge abhängt. Allerdings hängt \(G\) von der Temperatur ab, denn bei steigender Temperatur dehnt sich das Gitter (wie jeder Festkörper) aus, so dass die Zahl der Linien pro cm und damit die Gitterkonstante kleiner wird.
Welche der folgenden Aussagen zu den Beugungsordnungen eines Spektralgitters treffen zu?
(B), (C) und (D) sind richtig; dies steht alles im Vorlesungstext.
(A) ist falsch, denn es gibt auch negative Beugungsordnungen; es handelt sich also um eine kleine Menge ganzer Zahlen.
Ein Liniengitter mit der Gitterkonstante \(G=\frac{600}{\rm mm}\) wird senkrecht (\(\alpha=0\)) durch Licht der Wellenlänge 589 nm ausgeleuchtet. Unter welchem Winkel \(\beta\) verlässt das Licht das Gitter wieder in der ersten negativen Gitterordnung?
(B)ist richtig.
\begin{align*} \sin \alpha + \sin \beta &= kG\lambda\\ \alpha &= 0\\ \sin \alpha &= 0\\ k &= -1\\ \sin \beta &= -G\lambda\\ \beta &= \arcsin \left(-G\lambda\right)\\ \beta &= \arcsin \left(- 600 \cdot 10^3\;{\rm m^{-1}}\cdot 589\cdot 10^{-9}\;{\rm m}\right)\\ \beta &= \arcsin \left(- 0,3534\right)\\ \beta &= - 20,70^{\circ}.\\ \end{align*}
Ein Liniengitter mit der Gitterkonstante \(G=\frac{1200,0}{\rm mm}\) wird unter einem Einfallswinkel von \(\alpha= 7,0000^{\circ}\) durch Licht unbekannter Wellenlänge ausgeleuchtet. Die Austrittswinkel mit dem geringsten Abstand zur Gitternormalen findet man bei \(\beta = -7,0000^{\circ}\) und \(\beta = -15,000^{\circ}\). Welche Wellenlänge hat das auf das Gitter einfallende Licht (fünf signifikante Stellen)?
(B)ist richtig. Der Austrittswinkel \(\beta=-7^{\circ}\) entspricht offenbar der Nullten Gitterordnung; dem Austrittswinkel von \(\beta=-15^{\circ}\) entspricht also der ersten negativen Gitterordnung (vgl. Abb. 8 der 10. Vorlesung). Wir setzen also \(k=-1\):
\begin{align*} \sin \alpha + \sin \beta &= kG\lambda\\ \sin \alpha + \sin \beta &= - G\lambda\\ \frac{\sin \alpha + \sin \beta}{-G} &= \lambda \\ \frac{0,12187 - 0,25582}{\rm -1200 \cdot 10^{3}\;m^{-1}} &= \lambda \\ \frac{0,25582 - 0,12187}{\rm 1200 \cdot 10^{3}\;m^{-1}} &= \lambda \\ \lambda &= 1,1412 \cdot 10^{-7}\;{\rm m} \approx 114,12\;{\rm nm}.\\ \end{align*}
Bei Monochromatoren in der sogenannten Littrow-Anordnung entnimmt man das austretende Licht aus der Richtung, in die das Licht einfällt, d.h. \(\alpha = \beta\). Bei einem Experiment tritt Licht aus, wenn \(\alpha = 11,125^{\circ}\). Der Monochromator wird mit einem Gitter mit \(G=1201,3/{\rm mm}\) betrieben. Licht aus höheren als der ersten Ordnung wird unterdrückt. Wie hoch ist die Wellenlänge des eintretenden Lichtes?
(D)ist richtig. Der Eintrittswinkel beträgt \(\alpha = + 11,125^{\circ}\) bezüglich der Gitternormalen. Da das austretende Licht ebenfalls einen positiven Winkel hat, stammt es aus der ersten positiven Ordnung. Die Nullte Ordnung kann es nicht sein, denn dieses Licht tritt bei \(\beta = – 11,125^{\circ}\) aus; höhere Ordnungen werden nach Voraussetzung unterdrückt (z.B. durch ein Filter).
\begin{align*} \sin \alpha + \sin \beta &= kG\lambda\\ k &= +1\\ \alpha &= \beta\\ 2 \cdot \sin \alpha &= G\lambda\\ \lambda &= \frac{2 \cdot \sin \alpha}{G}\\ \lambda &= \frac{2 \cdot \sin 11,125^{\circ}}{1201,3\;{\rm m^{-1}}}\\ \lambda &= \frac{2 \cdot 0,19295}{1201,3\;{\rm m^{-1}}}\\ \lambda &= 3,2124 \cdot 10^{-7}\;{\rm m}\\ \lambda &= 321,24 \;{\rm nm}\\ \end{align*}
Welches ist die größtmögliche Wellenlänge \(\lambda_{\rm max}\), die bei senkrechtem Einfall (\(\alpha = 0,000^{\circ}\)) von einem ebenen Dispersionsgitter mit der Gitterkonstante \(G=1802\;{\rm mm^{-1}}\) in der ersten negativen Gitterordnung gerade noch austreten kann?
(C)ist richtig. Der Eintrittswinkel beträgt \(\alpha = 0\). Der größtmögliche Austrittswinkel \(\beta\) ist gleich \(\beta = -90^{\circ}\). Das Licht läuft dann parallel zur Gitterfläche aus. Daraus können wir mit Hilfe der Gittergleichung \(\lambda_{\rm max}\) berechnen:
\begin{align*} \alpha &= 0\\ k &= -1\\ \sin \beta &= -G\lambda_{\rm max}\\ \beta &= -90^{\circ}\\ \sin \beta &= -1\\ -G\lambda_{\rm max} &= -1\\ G\lambda_{\rm max} &= 1\\ \lambda_{\rm max} &= \frac{1}{G}\\ \lambda_{\rm max} &= \frac{1}{1802 \cdot 10^3\;{\rm m^{-1}}}\\ \lambda_{\rm max} &= 5,549 \cdot 10^{-7}\;{\rm m}\\ \lambda_{\rm max} &= 554,9 \;{\rm nm}.\\ \end{align*}
Aus dieser Rechnung ergibt sich eine weitere physikalische Bedeutung der Gitterkonstanten: \(G\) ist der Kehrwert der maximalen Wellenlänge, die in erster Ordnung bei senkrechtem Einfall aus dem Gitter wieder austreten kann.Welches ist die größtmögliche Gitterordnung \(k_{\rm max}\), die bei senkrechtem Einfall (\(\alpha = 0,000^{\circ}\)) von einem ebenen Reflexionsionsgitter mit der Gitterkonstante \(G=1802\;{\rm mm^{-1}}\) für eine Wellenlänge von \(\lambda = 255,9 \; {\rm nm}\) noch austreten kann?
Für den Fall des senkrechten Eintritts der Strahlung \(\alpha = 0\) kann die rechte Seite der Gittergleichung (Gl. 5 in VL 10) nicht größer als \(\pm 1\) sein, weil das die Maximal-Werte der Sinusfunktion sind.
\begin{align*} \alpha &= 0\\ \sin \beta &= k \cdot G \cdot \lambda \\ k \cdot G \cdot \lambda & \leq 1\\ k &\leq \frac{1}{G \cdot \lambda} \\ \frac{1}{G \cdot \lambda} &= 2,16\\ k &\leq 2,16\\ \end{align*}
Da \(k\) eine ganze Zahl sein muss, ist die größte Gitterordnung für unseren Fall: \(k_{\rm max}=2\). \(k\) kann nicht größer als 2 sein (oder kleiner als -2). Wir testen das mal und setzen probeweise \(k=3\): \begin{align*} \alpha &= 0, \; k=3\\ \sin \beta &= 3 \cdot G \cdot \lambda \\ \sin \beta = 1,3834\\ \end{align*} Es gibt keine reelle Zahl, deren Sinus gleich 1,38 wäre. (Mit komplexen Zahlen geht das schon \(\left( \arcsin 1,38 = \tfrac{\pi}{2} - 0,85\;i \right)\), aber diese Zahl ist dann kein Winkel mehr.)Licht im Wellenlängenbereich 400 – 900 nm wird von einem Gitter spektral aufgelöst. Welcher Wellenlängenbereich in der ersten Gitterordnung ist in seiner spektralen Zuordnung nicht eindeutig?
(C) ist richtig.
\begin{equation*} 1 \cdot G \cdot \lambda = 2 \cdot G \cdot \frac{\lambda}{2}. \end{equation*} Beispeilsweise kann bei dem Austrittswinkel für \(\lambda = 820\;{\rm nm}\) in der ersten Gitterordnung auch Licht mit \(\lambda = 410\;{\rm nm}\) aus der zweiten Gitterordnung auftreten. Der Wellenlängenbereich von 800 – 900 nm in der ersten Gitterordnung ist also nicht eindeutig, er kann auch Beiträge aus dem Bereich 400 – 450 nm aus der zweiten Gitterordnung enthalten.
Welche der folgenden Aussagen zur Winkeldispersion eines Spektralgitters treffen zu?
(A), (C) und (D) sind richtig.
(A) ergibt sich aus der Definition der Winkeldispersion, (B) ist schlichter Unfug, und dass \(D_{\beta}\) von \(\lambda\) abhängt, sieht man sofort aus Gl. (2) der 11. Vorlesung.
Lediglich (D) wurde nicht explizit in der Vorlesung gezeigt. Die Winkeldispersion \(D_{\beta}\) ist definiert als:
\begin{equation*}
D_{\beta} = {\frac {{k}\,{G}}{\sqrt {1- \left( {k}\,{G}\,\lambda -\sin
\alpha \right) ^{2}}}}.
\end{equation*}
Nimmt \(\lambda\) zu, so wird \( \left( {k}\,{G}\,\lambda -\sin
\alpha \right) ^{2} \) größer, und daher wird \( 1- \left( {k}\,{G}\,\lambda -\sin
\alpha \right) ^{2} \) kleiner; also wird auch \(\sqrt{ 1- \left( {k}\,{G}\,\lambda -\sin
\alpha \right) ^{2} }\) kleiner; und daher wird \(D_{\beta}\) größer.
Welche Winkeldispersion in der Einheit Grad/nm weist ein Gitter mit der Gitterkonstante \(\tfrac{G=598,3}{\rm mm}\) für Licht der Wellenlänge \(\lambda = 589,9\;{\rm nm}\) bei senkrechter Einstrahlung (\(\alpha=0\)) in der ersten positiven Gitterordnung auf?
\begin{equation*} \frac{\rm rad}{2 \pi} = \frac{\rm deg}{360^{\circ}}. \end{equation*} \begin{equation*} D_{\beta } = \frac{0,03664^{\circ}}{\rm nm}. \end{equation*}
Für welche Wellenlänge \(\lambda\) in der Einheit nm ist in der ersten positiven Gitterordnung bei einer Gitterkonstante von G=600/mm und senkrechtem Einfall (\(\alpha=0\)) die Winkeldispersion \(D_{\beta} = 0,045^{\circ}/{\rm nm}\)?
Lösung: (A) ist richtig \begin{align*} D_{\beta} &= \frac{G}{\sqrt{1-G^2 \lambda^2}} \\ \sqrt{1-G^2 \lambda^2} &= \frac{G}{D_{\beta}}\\ 1-G^2 \lambda^2 &= \frac{G^2}{D_{\beta}^2}\\ 1- \frac{G^2}{D_{\beta}^2} &= G^2 \lambda^2\\ \frac{D_{\beta}^2}{D_{\beta}^2}- \frac{G^2}{D_{\beta}^2} &= G^2 \lambda^2\\ \frac{D_{\beta}^2}{D_{\beta}^2 G^2}- \frac{G^2}{D_{\beta}^2 G^2} &= \lambda^2\\ \frac{1}{G^2}- \frac{1}{D_{\beta}^2 } &= \lambda^2\\ \lambda &= \sqrt{ \frac{1}{G^2}- \frac{1}{D_{\beta}^2 } } \\ G &= 600 \cdot 10^3\;{\rm m^{-1}}\\ D_{\beta} &= \frac{0,045^{\circ}}{\rm nm} = 7,8540 \cdot 10^5 {\rm m^{-1}}\\ \lambda &= 1,0754 \cdot 10^{-6}\;{\rm m} \\ \lambda &= 1075\;{\rm nm}. \\ \end{align*}
Betrachten Sie ein Gitter mit der Gitterkonstante \(G=602.1\;{\rm mm^{-1}}\). Es werde mit Licht aus einer Natriumdampf-Lampe unter einem Eintrittswinkel \(\alpha=0\) ausgeleuchtet. Das Licht besteht hauptsächlich aus den beiden Linien des Na-D-Dubletts mit den Wellenlängen \(\lambda_1 = 589.593\;{\rm nm}\) (Na-D\(_{1}\)) und \(\lambda_2 = 589.996\;{\rm nm}\) (Na-D\(_{2}\)). Um welchen Winkel \(\Delta \beta\) unterscheiden sich die Linien in der ersten (\(\Delta \beta_{1}\)) und in der zweiten (\(\Delta \beta_{2}\)) Beugungsordnung des Gitters in der Einheit Grad?
Lösung: (B) ist richtig.
Man muss lediglich die Gittergleichung für \(\alpha=0\) für beide Wellenlängen und beide Gitterordnungen berechnen und die Differenz bilden.
Beispiel:
\(\lambda_1 = 589.593\;{\rm nm}\), \(k=2\):
\[
\sin(\beta) = 2 \cdot 589.593 \cdot 10^{-9}\;{\rm m} = 0.709988;
\]
\[
\beta = {\rm asin}(0.709988) = 0.789481\;{\rm rad} = 45.23392^0
\]
\(\lambda_2 = 589.996\;{\rm nm}\), \(k=2\):
\[
\sin(\beta) = 2 \cdot 589.996 \cdot 10^{-9}\;{\rm m} = 0.710473;
\]
\[
\beta = {\rm asin}(0.710473) = 0.79017\;{\rm rad} = 45.2734^0
\]
\[
\Delta \beta = \left(45.2734 - 45.23392\right)^0 = 0.0395^0.
\]
Ein Gitter weise die Gitterkonstante \(G=602.1\;{\rm mm^{-1}}\) auf. Es werde mit Licht aus einer Natriumdampf-Lampe unter einem Eintrittswinkel \(\alpha=0\) ausgeleuchtet. Das Licht besteht hauptsächlich aus den beiden Linien des Na-D-Dubletts mit den Wellenlängen \(\lambda_1 = 589.593\;{\rm nm}\) (Na-D\(_{1}\)) und \(\lambda_2 = 589.996\;{\rm nm}\) (Na-D\(_{2}\)). Wir betrachten hier nur die Na-D\(_{1}\)-Linie.
Um welchen Faktor ƒ ist die Winkeldispersion \(D_{\beta}\) in der zweiten Ordnung des Gitters gegenüber der Winkeldispersion in der ersten Beugungsordnung erhöht?